Online-Shopping: Was kostet eine Rücksendung nach China?
Der Rückversand von Waren, die man über chinesische Online-Shops bezogen hat, ist nicht selten sehr viel aufwendiger als man beim ursprünglichen Bestellvorgang vermuten würde. Obwohl die Abwicklung des Kaufs auf den ersten Blick ähnlich abläuft, wie bei europäischen Online-Shops, kann es im Hinblick auf den Rückversand schnell etwas kompliziert oder gar teuer werden.
Rücksendung nach China: Was kostet das eigentlich?
Ein Paket, mit einem Gewicht von bis zu 2 Kilogramm, kostet bereits 15 bis 20 € und bis zu fünf Kilogramm können es schon 40 bis 50 € werden. Daher sollte man einige Punkte beachten, wenn man ein erworbenes Produkt zurück nach China versenden möchte.
Wie lauten die Rückgabe- und Erstattungsrichtlinien des Online-Shops?
Bevor man ein Paket an einen chinesischen Online-Shop zurückschickt, sollte man sich unbedingt mit den jeweiligen Rückgabe- und Erstattungsrichtlinien auseinandersetzen. Gerade bezogen auf die Rückgabefrist unterscheiden sich viele chinesische Händler deutlich von denjenigen, die dem europäischen Recht unterliegen. Viele chinesische Händler setzen Rückgabefristen von nur sieben bis dreißig Tagen. Weiterhin lassen die Händler oftmals ihre Kunden die vollständigen Rücksendekosten übernehmen, selbst, wenn diese ein Produkt zurücksenden möchten, das beschädigt bei ihnen angekommen ist. Meistens zahlen die Kunden den kompletten Rückversand selbst.

Allerdings lohnt es sich, genau nachzusehen, wohin das Paket geschickt werden soll, manche Händler haben europäische Rücksendeadressen. Es ist daher anzuraten, vor einem Versand nach China noch einmal beim Händler nachzufragen. Außerdem sollte man sich darüber informieren, welche Bedingungen für die Rückgabe gelten. Beispielsweise kann es sein, dass die Ware original verpackt oder das Paket versiegelt sein muss.
Rücksendeadresse und das dazugehörige Formular stets sorgsam ausfüllen
Die Rücksendeadresse muss genau und vollständig eingetragen werden, und zwar so, wie sie in den Rücksendebedingungen aufgeführt werden. Sollte die Adresse chinesische Zeichen beinhalten, kann es sein, dass diese ebenfalls eingetragen werden müssen. Bei Unsicherheit sollte der Online-Shop kontaktiert werden. Häufig ist zudem ein Rücksendeformular oder eine RMA-Nummer (Return Merchandise Authorization) notwendig. Sollte dies der Fall sein, muss diese unbedingt beigelegt werden.
Das Paket muss korrekt deklariert werden
Es darf nicht vergessen werden, dass bei einem Versand in das Nicht-EU-Ausland eine Zolldeklaration erforderlich ist. Dies gilt ebenso für Retouren. Je nach dem Wert des Paketes und der Versandart muss dafür entweder das CN22- oder das CN23-Formular ausgefüllt werden. Der Wert des Inhalts muss unbedingt korrekt angegeben werden, es sollte aber eingetragen werden, dass es sich um eine Rücksendung handelt, ansonsten könnten in China Zölle anfallen, die die Annahme verzögern. Ebenso sollte auf dem Paket sichtbar vermerkt sein: „Returned goods” oder „Goods returned to sender”.
Auswahl der Versandart
Man sollte unbedingt einen versicherten Versand mit Sendungsverfolgung auswählen, den alle großen Paketdienste, wie DHL International, UPS oder FedEx anbieten. Auf Briefe oder unversicherte Päckchen sollte in jedem Fall verzichtet werden, da man bei Verlust selbst haftet. Zudem ist es wichtig, den Einlieferungsbeleg und die Trackingnummer sicher aufzubewahren, bis das Paket beim Empfänger eingetroffen ist.

Kommunikation mit dem Händler
Ärger und Schwierigkeiten kann man sich in vielen Fällen schon ersparen, indem man den Weg der direkten Kommunikation mit dem Händler sucht. Dieser kann einem bereits vor dem Versand wichtige Hinweise geben und die Rücksendung für beide Seiten möglichst störungsfrei organisieren. Deswegen sollte man den Verkäufer vor dem Versand darüber informieren, dass man die Ware zurücksenden wird. Zur Sicherheit für beide Seiten sollte dem Händler die Trackingnummer übermittelt sowie eine Kopie des Einlieferungsbelegs vorgelegt werden. Abschließend ist es noch sinnvoll, den Shopbetreiber nach dem voraussichtlichen Zeitpunkt einer Rückerstattung zu fragen. In der Regel wird diese nach Eingang und Prüfung der Ware erfolgen.
Weitere Tipps für Rücksendungen nach China
Es ist ratsam, vor dem Verschicken ein Foto der Sendung zu machen, bevor der Versand erfolgt. Dazu sollte der Inhalt und das fertig verpackte Paket fotografiert werden. Dadurch können Schwierigkeiten bei der Erstattung der Ware verringert werden. Sollte der Rückversand für beide Seiten unwirtschaftlich sein, ist es sinnvoll, beim Händler nach alternativen Lösungen zu fragen. Manche Shopbetreiber bieten etwa Teilrückerstattung ohne Rücksendung an.
Manche Online-Shops haben einen eigenen automatisierten Rücksendeprozess, wenn sie auf größeren Plattformen aktiv sind oder selbst einen großen Shop haben. Hier ist der Ablauf vereinfacht und der gesamte Prozess besser geschützt. Bei einer Bezahlung mit einem Bezahldienstleister wie PayPal kann auch dieser unter Umständen bei Problemen helfen und bei bestimmten Voraussetzungen sogar die Rücksendungskosten übernehmen.
Grundsätzlich sollte bei jedem Kauf versucht werden, das Risiko einer Rücksendung gering zu halten, indem man vor dem Kauf versucht herauszufinden, ob das Produkt der Beschreibung und den Fotos entsprechen wird. Der beste Weg, um dies herauszufinden, ist das Lesen von Bewertungen. Aus diesen lassen sich zudem noch weitere Rückschlüsse auf die Seriosität des Händlers ziehen.