Counterparty Abbuchung: Das sollte man wissen
Stolpern Sie auf Ihrem Konto über den Begriff „Counterparty Abrechnung“, ist die verwirrte Miene vorprogrammiert. Nie gehört, was soll das heißen? Wie wäre es also mit einer kleinen Übersicht? Der Ausdruck „Counterparty Abrechnung“ einfach erklärt.
Was versteht man unter Counterparty?
Der Begriff Counterparty stammt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt so viel wie Gegenpartei. In der Finanzwelt meint „Counterparty“ konkret die Gegenpartei bei einer finanziellen Transaktion. Schließlich erfordert jede einzelne Transaktion immer zwei verschiedene Parteien.
Ein Beispiel: Sie kaufen eine Wertanlage, sagen wir eine Aktie. Der Verkäufer dieser Wertanlage ist in diesem Fall die Gegenpartei, also die Counterparty. Dabei muss es sich aber nicht zwangsläufig immer nur um einen Verkäufer handeln. Auch mehrere Gegenparteien sind möglich. Erwerben Sie beispielsweise 100 Aktien von fünf verschiedenen Verkäufern, dann sind gleich fünf Counterparties an der Transaktion beteiligt.
Ob zwischen Unternehmen, Staaten oder Privatpersonen: Eine Counterparty besteht aus verschiedenen Parteien. Dabei müssen es nicht zwingenden Gegenparteien vom selben Status sein. Auch verschiedene Parteien können eine Counterparty eingehen – zum Beispiel eine Privatperson und ein Unternehmen.
Gibt es Risiken?
Wann immer Sie sich auf ein Business mit einer Counterparty einlassen, gehen Sie ein sogenanntes Counterparty Risiko ein. Sprich: Es besteht immer die Möglichkeit, dass die gegnerische Seite ihre Verpflichtungen der finanziellen Transaktion nicht einhalten kann. Womöglich kann ein Verkäufer die gewünschte Ware nach der Zahlung doch nicht ausliefern oder aber der Käufer weigert sich, die Ware nach Auslieferung zu bezahlen. Oftmals ist uns unsere Counterparty nicht einmal bekannt. Sie bleibt bewusst anonym. Sogenannte Clearing-Unternehmen tragen in diesem Fall das Risiko. Speziell bei Börsengeschäften gibt sich die gegnerische Partie oft nicht zu erkennen.
Mit welchen Counterparties haben wir es zu tun?
Wir unterscheiden die verschiedensten Kategorien von Counterparties: Den kleinsten Anteil an Counterparties machen immer noch Privatkunden aus. Hierbei handelt es sich um Kleininvestoren, die ihre Geschäfte über Online-Broker abwickeln. Viel häufiger bekommen wir es mit Institutionen zu tun. Das können Versicherungen, Banken oder Vermögensverwalter sein. Hinzu kommen Hedgefonds, Investmentfonds, die mit gut durchdachten Strategien Renditen erzielen wollen. Selbst Algorithmen finden sich inzwischen zur Genüge unter den Counterparties. Das Konzept: Automatisch leiten die PC-Programme Bestellungen in die Wege.

Was ist eine Counterparty Abbuchung?
Der Ausdruck Counterparty ist nun geklärt. Was aber verstehen wir nun unter einer Counterparty Abbuchung? Bei einer Counterparty Abrechnung kommt es zu einer Abbuchung. Sprich: Die Gegenseite, die in eine finanzielle Transaktion involviert ist, bucht einen bestimmten Betrag vom Konto des anderen ab. Und dies geschieht auf unterschiedliche Art und Weise. Hier ist eine Übersicht mit den häufigsten Counterparty-Geschäften:
- Lastschriftverfahren: Per Lastschrift darf ein Unternehmen mit Erlaubnis vom Kunden einen bestimmten Betrag vom Bankkonto des Kunden abbuchen. In diesem Fall gilt das jeweilige Unternehmen als Counterparty.
- Kreditkarte: Die Bank, die die Kreditkarte ausgibt, handelt als Counterparty. Sie streckt den geforderten Betrag sozusagen vor und bucht ihn erst später vom Konto des Kunden ab.
- Wertpapierkäufe: Beim Erwerb von Wertpapieren wie Aktien oder Fonds tritt der zuständige Broker als Counterparty auf.
Was sind die Vorteile?
Sowohl für Firmen als auch für Kunden bringt die Counterparty Abbuchung einige Vorteile mit sich. Der größte Vorteil besteht im Komfort. Die Zahlungen lassen sich außergewöhnlich schnell, zuverlässig und komfortabel abwickeln. So muss der Kunde keine Zahlungsfristen mehr im Blick behalten. Die Counterparty kümmert sich darum. Umso weniger Zahlungsrückstände mit potenziellen Mahnkosten fallen an. Der Liquidität des Kunden kommt die Counterparty Abrechnung ebenfalls zugute. Nicht selten geht der vereinbarte Betrag nämlich erst verzögert vom Konto ab.
Und was ist mit den Nachteilen?
So viele Vorteile die Counterparty Abrechnung mit sich bringt, so viele Risiken birgt sie auch. Die häufigsten Nachteile: Rein theoretisch könnte jeder etwas vom Konto des Kunden abbuchen. Eine 100-prozentige Sicherheit gibt es nicht. Schließlich prüft die Bank nicht, ob eine veranlasste Zahlung auch wirklich rechtens ist. Und so kann die Abbuchung auch merklich höher ausfallen als zuvor vereinbart. Hier ist also besondere Vorsicht geboten.
Im Idealfall überprüfen Kunden regelmäßig ihre Zahlungsaus- und Eingänge, um mögliche Fehlbuchungen rechtzeitig zu entdecken und bei der Counterparty zu beanstanden. Bei Unstimmigkeiten lässt sich die Abbuchung nämlich auch widerrufen. Wer wiederholte Fehlbuchungen feststellt, sollte das Konto vorsichtshalber lieber sperren lassen – sicher ist sicher.