Finanzen

Moneybookers und E-Chips: Zeitalter der Online-Bezahlsysteme

Aus der heutigen digitalen Welt ist der Online-Handel nicht mehr wegzudenken. Ob kleine oder große Einkäufe, spezialisierte Online-Shops oder Internet-Großhändler – die meisten Menschen nutzen regelmäßig entsprechende Dienstleistungen im Web. Ein Aspekt beim Online-Shoppen, der Kunden dabei immer wieder Kopfzerbrechen bereitet, ist die Frage nach der Bezahlung.

Online-Bezahlsysteme wie Moneybookers, das sich mittlerweile Skrill nennt, haben den Zahlungsverkehr im Internet dabei revolutioniert. Wie jede Entwicklung bringt jedoch auch diese nicht nur Vorteile, sondern wirft darüber hinaus einige Probleme auf. Welche das sind, wird im folgenden Artikel näher betrachtet.

Was sind Online-Bezahlsysteme wie Moneybookers und E-Chips?

Online-Bezahlsysteme sind Dienstleister, die Transaktionen im Internet erleichtern. Einer der ersten Anbieter hierfür war Moneybookers, der seine Plattform 2001 veröffentlichte. 2011 erfolgte dann die Umbenennung in Skrill. Nutzer haben dort die Möglichkeit, Geld zu senden, Geld zu erhalten und Geld zu speichern – und das international. Dabei spielen Sicherheit und eine intuitive Bedienung eine wesentliche Rolle für die Beliebtheit der Plattform. Mittlerweile gehört Skrill zu den bekanntesten Online-Bezahldienstleistern weltweit. Weitere Anbieter mit einem ähnlichen Angebot sind PayPal oder Apple Pay. Doch was genau macht diese Online-Bezahlsysteme so beliebt?

Welche Vorteile bieten Online-Bezahlsysteme?

Online-Bezahlsysteme wie Skrill oder PayPal bieten den Nutzern einige Vorteile. Einer davon ist das hohe Maß an Sicherheit, das für Transaktionen gilt. Ohne Online-Bezahlsysteme müssten User bei jedem Internet-Einkauf ihre Kontodaten im jeweiligen Shop eingeben. Das würde Hackern viele Möglichkeiten bieten, sensible Daten abzugreifen. Online-Bezahldienstleister setzen auf umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen, um diese Gefahr zu minimieren, zum Beispiel die Zwei-Faktor-Authentifizierung oder die SSL-Verschlüsselung.

Darüber hinaus punkten Online-Bezahlsysteme mit ihrer Schnelligkeit. Transaktionen können mit Skrill, PayPal und Co in Echtzeit abgewickelt werden. Das beschleunigt die Abwicklung von Online-Einkäufen und schafft Vertrauen zwischen Händler und Käufer. Dieser Punkt war bis Ende des Jahres 2024 von besonderer Bedeutung, weil Echtzeitüberweisungen bei Bankinstituten damals noch überwiegend kostenpflichtig waren. Herkömmliche Überweisungen hingegen dauerten mehrere Werktage. Für Produkte, die sofort gebraucht wurden, beispielsweise Softwares, stellten Online-Bezahlsysteme dann die deutlich sinnvollere Alternative dar.

Internationalen Transaktionen, Apps und weitere Vorteile

Auch bei internationalen Transaktionen sind Online-Bezahlsysteme wie Skrill, PayPal oder Apple Pay im Vorteil. In der Regel unterstützen diese nämlich eine Vielzahl von Währungen und ermöglichen es so auch problemlos, grenzüberschreitende Zahlungen durchzuführen. Dabei müssen Kunden keine Einschränkungen bezüglich der Sicherheit oder Schnelligkeit ihrer Transaktionen hinnehmen. Während der Betrag vom eigenen hinterlegten Zahlungsmittel in Euro erfolgt, wird die Gutschrift auf dem Empfängerkonto in der jeweiligen Währung vorgenommen. Gerade auf Reisen oder bei internationalen Geschäften leisten Online-Bezahlsysteme also einen wesentlichen Beitrag zur unkomplizierten Abwicklung.

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Die einfache Bedienung und der Zugriff über mobile Apps sind zwei weitere Punkte, die für Online-Bezahlsysteme sprechen. In der Regel ist die Benutzeroberfläche bewusst einfach und übersichtlich gehalten, damit sich auch neue User schnell zurechtfinden. Mobile Apps, die von den meisten Online-Bezahlsystemen angeboten werden, vereinfachen den Prozess weiter und sorgen für einen problemlosen Zugriff auch unterwegs.

Nicht zuletzt bieten viele Online-Bezahlsysteme ihren Kunden weitere Annehmlichkeiten. Bei Skrill ist es zum Beispiel möglich, Prepaid-Karten für Transaktionen zu nutzen. Dadurch müssen die Bankdaten nicht preisgegeben werden und der Kunde wahrt ein gewisses Maß an Anonymität. PayPal hingegen verspricht einen besonderen Käuferschutz und setzt sich für seine Kunden ein, wenn diese etwa bezahlte Waren nicht erhalten haben.

Welche Nachteile sind damit verbunden?

Wo Licht ist, ist auch Schatten, und so kommen auch Online-Bezahlsysteme nicht ohne negative Aspekte aus. Zunächst seien hier die Gebühren genannt, schließlich wollen auch die Online-Bezahldienstleister etwas verdienen. Wofür wie viel Geld in welcher Höhe gezahlt werden muss, hängt dabei vom jeweiligen Anbieter ab. Kunden müssen sich deshalb vor der Nutzung genau informieren, ob sie für Währungsumwandlungen, Auszahlungen oder bestimmte Transaktionen etwas bezahlen müssen.

Darüber hinaus ist die Akzeptanz nicht bei allen Online-Bezahlsystemen gleich hoch. PayPal ist mittlerweile sehr verbreitet und wird von nahezu allen Online-Händlern angeboten. Skrill hingegen ist in dieser Hinsicht eine weniger akzeptierte Plattform. Besonders lästig wird es für Kunden, wenn sie sich bei mehreren Plattformen anmelden müssen, weil verschiedene Online-Händler verschiedene Online-Bezahlsysteme unterstützen.

Technische Probleme & Co.

Auch sollte man sich darüber bewusst sein, dass Online-Bezahlsysteme immer Drittanbieter sind, die sich in die Finanzgeschäfte ihrer Kunden zwischenschalten. Sollte ein Online-Bezahldienstleister technische Probleme haben oder aufgrund einer Sicherheitslücke Opfer eines Cyberangriffs werden, ist auch der Zahlungsverkehr der User davon betroffen. Bei Transaktionen, die vom Bankinstitut getätigt werden, haben Kunden in der Regel mehr Sicherheiten.

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Kunden müssen außerdem bedenken, dass für die Eröffnung eines Accounts bei einem Online-Bezahldienstleister immer eine Identitätsverifizierung erforderlich ist. Meist erfolgt diese über das Hochladen von Ausweisdokumenten und Bankkontoinformationen. Umso wichtiger ist es, dass sich User vorab genau mit den Datenschutzbestimmungen des jeweiligen Anbieters auseinandersetzen. Nicht zuletzt hängen auch die Rückbuchungsmöglichkeiten von Transaktionen vom jeweiligen Online-Bezahldienstleister ab. Vor allem bei weniger verbreiteten Anbietern sind die Möglichkeiten oftmals eingeschränkt – insbesondere beim direkten Vergleich mit dem klassischen Internet-Zahlungsmittel Kreditkarte.

Fazit: Moneybookers, sowie E-Chips als ehemaliger Vorreiter – Heute Top oder Flop?

Online-Bezahlsysteme haben in den vergangenen Jahren Transaktionen im Internet deutlich erleichtert. Allerdings sind mit der Nutzung auch einige Risiken verbunden. Kunden sollten daher genau prüfen, was sie sich vom Online-Bezahlsystem erwarten und welcher Anbieter diese Anforderungen erfüllt. Außerdem sollte hin und wieder überprüft werden, ob Finanzinstitute, die ihre Leistungen ebenfalls an moderne Anforderungen anpassen, vergleichbare Dienste bieten.