PayPal Freunde: Kann man sein Geld zurückholen?
PayPal gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Online-Bezahldiensten. Mit PayPal können Kunden nicht nur Einkäufe in Online Shops bezahlen, sondern auch gebührenfrei Geld an Freunde und Angehörige versenden. Überweisungen, die unter der Option „Freunde und Familie“ abgewickelt werden, unterliegen allerdings nicht dem Käuferschutz. Das gilt ebenfalls, wenn über eine Freunde-Zahlung ein Waren- oder Dienstleistungsgeschäft abgewickelt wird. Was kann man also bei einer falschen Überweisung an „Freunde und Familie“ tun? Welche Möglichkeiten gibt es für Nutzer von PayPal, das Geld zurückzuerhalten?
Freunde-Zahlungen auch bei Online-Geschäften?
In Online Shops sind in der Regel alle Zahlungen über PayPal und andere Bezahldienste durch den Käuferschutz gedeckt. Wer die erworbene Ware nicht erhält oder zurücksenden möchte, bekommt den Kaufpreis zurück. Jedoch werden auf Kleinanzeigen-Portalen viele Käufe über die Freunde-Zahlung abgewickelt, weil man auf diese Weise Gebühren spart, die bei einer abgesicherten Zahlung anfallen würden. Diese Sicherheitslücke nutzen einige Betrüger aus, die das Geld kassieren, ohne Waren zu versenden.
Unter welchen Bedingungen bekommt man sein Geld zurück?
Wenn man Zahlungen unter der Option „Freunde und Familie“ durchführt, besteht keine Absicherung über den Käuferschutz. Es besteht lediglich die Möglichkeit, die Abbuchung zu stornieren, solange sie noch nicht ausgeführt wurde. Außerdem bucht die Bank eine Überweisung zurück, wenn das Konto nicht gedeckt ist. Ansonsten erhält man geleistete Zahlungen nur unter der Bedingung zurück, dass das eigene PayPal-Konto gehackt wurde und ein Fremder nachweislich die Überweisung getätigt hat.
Keine Stornierung über PayPal
Über PayPal selbst kann man keine Stornierung einer Zahlung durchführen, wenn sie unter der Option „Freunde und Familie“ getätigt wurde. Das gilt auch dann, wenn man bei einem Kauf keine Ware erhalten hat. Schließlich dient die kostenlose Bezahloption nur dazu, Geld an Freunde, Verwandte und Bekannte zu überweisen und wird nicht für den Geschäftsverkehr empfohlen. Dennoch sollte man als Nutzer unbedingt PayPal informieren, wenn ein Betrugsverdacht vorliegt. Wenn mehrere Beschwerden eingehen, wird der Online-Bezahldienstleister den betreffenden Account sperren.

Zivilrechtliche Schritte
Unabhängig von der Entscheidung PayPals können Geschädigte zivilrechtliche Schritte gegen einen betrügerischen Verkauf unternehmen. Insbesondere, wenn es um höhere Beträge geht, sollte man unbedingt eine Strafanzeige stellen. Wenn sich der Weg des Geldes mit technischen Mitteln zurückverfolgen lässt, hat man eine Chance auf eine Rückerstattung. Meistens scheitern die Ermittlungen aber daran, dass die Täter aus dem Ausland heraus operieren.
Rückzug der Lastschrift
Wenn die PayPal-Zahlung über eine Kreditkarte über das Bankkonto abgewickelt wird, sollte man die Lastschrift rechtzeitig zurückziehen. Wenn kein Geld geflossen ist, wird PayPal die ausbleibende Zahlung nach rund einer Woche reklamieren. Auf die Nachricht sollte man antworten, dass ein Betrugsverdacht vorliegt und man Waren nicht erhalten hat. Ob die Zahlung weiterhin eingefordert wird, hängt dann vom Verhalten des Käufers ab. Im Falle eines Betrugs wird er sich vermutlich bei Ihnen oder bei PayPal nicht mehr melden.
Risiken bei einer Stornierung
Ob die Stornierung einer Überweisung funktioniert, hängt vom Faktor Zeit ab. Oft wird eine Zahlung als Vorkasse ausgeführt, bevor man überhaupt realistisch mit einer Warensendung rechnen kann. Erfolgt die Stornierung rechtzeitig, besteht die Gefahr, dass PayPal von einem Verstoß gegen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen ausgeht, das PayPal-Konto sperrt und man eine Mahnung sowie einen Schufa-Eintrag riskiert. Schließlich wird die Option der Freunde-Zahlung laut AGB nicht für geschäftliche Transaktionen angeboten.
Fazit: Keine Freunde-Zahlung bei Einkäufen
Nutzen Sie die Option „Freunde und Familie“ nur, wenn Sie den Empfänger des Geldes kennen. Beim Handel über Kleinanzeigen und andere Portale sollten Sie hingegen unbedingt auf der Funktion „sicheres Bezahlen“ bestehen. Die Abwicklung ist zwar gebührenpflichtig, bietet aber den vollen Käuferschutz. Im Betrugsfall erhält man sein Geld garantiert zurück.