Weltweit viral: Die Macht der Social-Media-Trends

von Redaktion
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Social-Media-Trends kennen weder Landesgrenzen noch Zeitzonen. Finden reihenweise Nutzer Gefallen an einem bestimmten Inhalt oder Thema, ist binnen Stunden ein neuer weltweiter Trend geboren. Die Häufigkeit, in der in den sozialen Medien neue Trends entstehen, stellt unter Beweis, dass die Plattformen einen eigenen Vorteil aus dieser Entwicklung ziehen. Welches Machtgefüge sich hinter den viralen Trends verbirgt, wird in dem folgenden Artikel deutlich.

Social-Media-Trends sind der Schlüssel für mehr Interaktion

Die sozialen Medien wie Facebook, Instagram und TikTok generieren ihre Gewinne in erster Linie durch Werbung, die von Dritten auf den Plattformen platziert wird. Um für Werbepartner attraktiv zu bleiben und möglichst hohe Preise für die Werbeplätze zu erzielen, benötigen die Plattformen eine konstante Interaktion der Nutzer. Verlieren die Profilinhaber das Interesse an der Plattform, sinken im Gegenzug die Werbeeinnahmen und darauf aufbauend die Gewinne.

Für die Steigerung der Interaktion mit den sozialen Medien nutzen die Anbieter verschiedene Anreize. Dazu gehören zunächst einmal die Funktionen wie die Erstellung eigener Inhalte in Form von Fotos, Videos oder Live-Interaktionen mit den anderen Mitgliedern der Plattform. Ein weiteres Mittel stellt der Algorithmus dar. Dieser Algorithmus analysiert das individuelle Nutzungsverhalten und stimmt den personalisierten Feed darauf ab. Diese Individualisierung der sozialen Medien hat ebenfalls die Entstehung von Trends gefördert. Mit den steigenden Klickzahlen auf Videos und Inhalte steigert sich zwangsläufig auch die Zeit, welche sich die Nutzer mit der Plattform beschäftigen. Diese Zahlen werden den Werbepartnern präsentiert, um eine Rechtfertigung für die derzeit verlangten Werbepreise zu liefern.

Kurze Videos stellten die Weichen für die heutige Trendwelle

Trends in den sozialen Medien sind nur von kurzer Dauer und daher vergleichbar mit Wellen. In den vergangenen Jahren haben sich die Abstände zwischen neuen Trends spürbar verkürzt. Kaum ist eine Welle an den Strand angespült worden, steht der nächste Social-Media-Trend quasi schon in den Startlöchern. Diese Entwicklung geht Hand in Hand mit dem Anstieg kürzerer Videos sowie der wachsenden Beliebtheit von TikTok, in dem diese Art von Content im Fokus steht.

Die Nutzer müssen in der Regel weniger als 60 Sekunden investieren, um sich die Videoinhalte anzusehen, die aktuell zu den Trends gehören. Sich mit einem Trend zu befassen, setzt im Vergleich zu früheren viralen Videos keinen größeren Zeitaufwand mehr voraus. Videos werden im Gehen konsumiert und binnen Sekunden mit den eigenen Freunden und Followern geteilt.

Marken und Künstler nutzen Trends als Eigenwerbung

Virale Clips erhöhen innerhalb kürzester Zeit den Bekanntheitsgrad einer Marke oder eines Produkts. Immer öfter finden sich daher in den aktuellen Social-Media-Trends nicht nur zufällig entstandene virale Hits, sondern ebenfalls gezielt geplante Werbekampagnen. Diese Form des Guerilla-Marketings basiert entweder auf Humor, Musik oder Tänzen. Ein aktuelles Beispiel zeigt sich anhand eines von Taylor Swift genutzten Videoclips als Werbung für ihr neues Album. Die kurze Tanzsequenz aus dem Musikvideo zu „The Fate of Ophelia“ wurde binnen eines Tages millionenfach angeklickt und tausendfach kopiert. Hierbei laden die Nutzer eigene Videos hoch und sorgen dadurch dafür, dass sich eine Trendwelle binnen kürzester Zeit in einen Tsunami verwandelt.

Trends erfordern keine hohe Anzahl an Followern

Nicht hinter allen Videos, die im Trend liegen, stecken Werbeagenturen und andere Personen aus dem Bereich Marketing. Die Nutzer aus den sozialen Medien haben ein Herz für unverfälschte Inhalte von anderen privaten Nutzern ohne professionelle Reichweite. Diese Profile erhalten oftmals über Nacht ein Millionenpublikum auf allen Kontinenten dieser Erde. Die noch bis vor wenigen Jahren vielfach künstlich wirkende Welt der sozialen Medien präsentiert sich im Moment so facettenreich wie nie zuvor. Die Trends sind ein Spiegelbild dieser Entwicklung und zeigen, dass ein kurzes Video, ohne Filter, Bildbearbeitung und teure Spezialeffekte ausreichen kann, um Millionen Menschen zeitgleich in seinen Bann zu ziehen.

KI eröffnet neue kreative Ventile

Der Einsatz von künstlicher Intelligenz hat mittlerweile auch Auswirkungen auf die Entstehung viraler Trends. Content-Creators nutzen den einfachen Zugang zu KI-Tools, um Videos herzustellen, die sich von anderen Inhalten optisch abheben. Die Reaktionen auf die KI-Clips fallen aktuell noch gemischt aus. Eine Gruppe von Nutzern zeigt sich fasziniert von den visuellen Möglichkeiten, die sich durch diese neue Technik eröffnen, während andere Nutzer Videos bevorzugen, die zu 100 % auf menschlicher Kreativität beruhen. Unabhängig davon, welche Seite sich schlussendlich durchsetzt, zeigt sich schon heute, dass Social-Media-Trends auch in Zukunft einen festen Bestandteil im Leben der Nutzer beibehalten werden.

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