Unternehmertum

Business to Partner: Gateway zum Relationship Management

Wer sich mit seinem Unternehmen auf Vertriebspartner, Reseller oder Franchise-Modelle stützt, weiß, dass eine enge, strukturierte Zusammenarbeit entscheidend für den Erfolg ist. Doch genau hier entstehen oft Probleme: Partner erhalten nicht ausreichend Unterstützung, Prozesse laufen ineffizient – oder es fehlt an Transparenz bei der Lead-Zuweisung. Im schlimmsten Fall führt dies zu verpassten Chancen, unzufriedenen Endkunden und sinkenden Umsätzen.

Die Frage lautet also: Wie lässt sich das vermeiden? Die Lösung liegt im gezielten Partner Relationship Management (PRM). Ein effektives PRM sorgt dafür, dass Unternehmen und ihre Allianzen optimal aufeinander abgestimmt sind, sämtliche Abläufe reibungslos gestaltet werden und jeder Beteiligte maximal von der Kooperation profitieren kann. Im Folgen beleuchten wir, was PRM genau ist, worin es sich vom klassischen Customer Relationship Management (CRM) unterscheidet und welche Best Practices zu langfristigem Erfolg führen.

Definition: Was bedeutet Business to Partner Relationship Management als Gateway?

Partner Relationship Management, kurz PRM, umfasst die systematische Steuerung und Pflege von Geschäftsbeziehungen mit externen Partnern, die unmittelbar an der Wertschöpfungskette eines Unternehmens beteiligt sind. Das betrifft insbesondere Vertriebspartner, Wiederverkäufer oder Franchise-Nehmer, die Produkte oder Dienstleistungen einer Firma an Endkunden vermitteln. Aber auch strategische Kooperationspartner oder Service-Dienstleister können per PRM vorteilhaft organisiert werden.

Unternehmen stellen ihren Partnern in der Regel Schulungen, Marketingmaterialien und operative Unterstützung bereit. Gleichzeitig wird das Partnernetzwerk überwacht, um Performance-Kennzahlen zu messen und den Erfolg der Zusammenarbeit sicherzustellen. Ein gut organisiertes PRM hilft, den Informationsfluss zwischen Unternehmen und Verbündeten zu optimieren, Prozesse zu standardisieren und Anreize für mehr Leistung zu schaffen. Entsprechende Schritte werden heute gemeinhin mithilfe von spezifischer PRM-Software koordiniert.

Wo liegt der Unterschied zwischen Partner Relationship Management und Customer Relationship Management?

Sowohl PRM als auch CRM konzentrieren sich auf den Aufbau sowie die Pflege von Geschäftsbeziehungen, jedoch mit unterschiedlichen Zielgruppen und Schwerpunkten. So zielt Customer Relationship Management im Wesentlichen darauf ab, Kundenbeziehungen individuell zu verwalten. Unternehmen nutzen CRM-Systeme, um Leads zu erfassen, Verkaufschancen zu maximieren und den gesamten Kundenlebenszyklus zu betreuen. Das Hauptaugenmerk liegt normalerweise auf personalisierten Interaktionen, um langfristige Bindungen zu fördern.

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Teerachai Jampanak/shutterstock.com

Partner Relationship Management hingegen richtet sich an externe Unternehmen. Hierbei geht es nicht nur um den Vertrieb, sondern um eine umfassendere Organisation der Beziehungen. Unterstützende Werkzeuge wie Trainings, Anreizsysteme, Performance-Analysen oder gemeinsame Geschäftsstrategien müssen umfassend berücksichtigt bzw. vorteilhaft vermittelt werden. Da die Partner nicht „nur“ Käufer, sondern eigenständige Akteure sind, die im Namen des Unternehmens arbeiten, ist ein stärkerer Fokus auf den Aspekt der Partnerschaft als solche erforderlich.

Kurz gesagt: CRM kümmert sich um einzelne Kundenbeziehungen, PRM managt ein gesamtes Partnernetzwerk – mit dem Ziel, die Zusammenarbeit und den gemeinsamen Markterfolg zu optimieren.

Warum ist PRM so wichtig?

Der Erfolg vieler Unternehmen ist eng mit der Leistungsfähigkeit ihrer Partner verknüpft. Effektives PRM schafft eine Win-win-Situation, indem es für klare Strukturen, transparente Prozesse und eine wertschätzende Zusammenarbeit sorgt. Zu den wesentlichen Vorteilen zählen:

  • Konsistente Markenführung: Einheitliche Marketing- und Vertriebsrichtlinien bilden ein kohärentes Markenerlebnis über alle Vertriebskanäle hinweg.
  • Höhere Effizienz: Klare Prozesse und zentrale Bereitstellung von Ressourcen verhindern Doppelarbeit und steigern die Produktivität der Partner.
  • Verbesserte Partnerbindung: Motivierte Partner, die sich gut unterstützt fühlen, bleiben langfristig dem Unternehmen treu und reduzieren Fluktuation.
  • Bessere Performance-Kontrolle: PRM-Systeme ermöglichen es, die Leistung einzelner Partner gezielt zu analysieren und auf datenbasierte Optimierungen zu setzen.
  • Erhöhte Umsatzchancen: Durch die gezielte Bereitstellung von Verkaufs- und Marketingressourcen können Partner ihre Vertriebspotenziale voll ausschöpfen.
  • Reduzierte Konflikte: Klare Verantwortlichkeiten und transparente Regelungen verringern Missverständnisse bzw. Unstimmigkeiten zwischen Unternehmen und Partnern.

Diese Vorteile unterstreichen, dass PRM weit mehr ist als bloßes Kontaktmanagement. Es wird idealerweise zu einem strategischen Erfolgsfaktor, der eine nachhaltige Wachstumsstrategie ermöglicht.

Best Practices: Wie lässt sich Partner Relationship Management erfolgreich umsetzen?

Eine erfolgreiche Partnerstrategie erfordert weit mehr als die bloße Bereitstellung von Werbematerialien oder Kundeninformationen.

  • Gezielte Partnerauswahl: Nicht jeder potenzielle Partner passt zur Unternehmensstrategie. Erfolgreiche PRM-Systeme beginnen mit einer klaren Definition von Auswahlkriterien und einer strategischen Segmentierung des Partnernetzwerks.
  • Strukturiertes Onboarding: Neue Partner benötigen Schulungen, Zugang zu wichtigen Ressourcen und eine klare Einführung in Unternehmenswerte, Vertriebsprozesse oder Marketingrichtlinien.
  • Standardisierte Prozesse und Automatisierung: Von Lead-Management bis zur Provisionsabrechnung – ein effizient organisiertes PRM-System sorgt für schlanke Prozesse, die alle Beteiligten entlasten.
  • Motivations- und Anreizsysteme: Attraktive Boni, exklusive Schulungen oder abgestufte Partnermodelle geben Leistungsanreize und stärken die Bindung langfristig.
  • Regelmäßige Kommunikation: Eine transparente, offene Kommunikation ist essenziell, um Partner auf dem Laufenden zu halten und Synergien zu schaffen. Regelmäßige Meetings und digitale Plattformen für den Austausch stärken die Zusammenarbeit bzw. den Zusammenhalt.
  • Messung und Optimierung: Die Überwachung relevanter KPIs (Umsatzbeiträge, Lead-Conversion-Raten, Kundenzufriedenheit etc.) ermöglicht datenbasierte Anpassungen und kontinuierliche Verbesserungen der Partnerstrategie.
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Was bietet PRM-Software?

Moderne PRM-Software ist der zentrale Dreh- und Angelpunkt für viele Vorgänge rund um die Pflege bzw. die Organisation von Geschäftsbeziehungen. Zu den wichtigsten Funktionen gehören:

  • Partnerverwaltung: Ein leistungsstarkes PRM-System ermöglicht vor allem eine strukturierte Verwaltung der Geschäftspartner. In einer Adressdatenbank sind sämtliche Kontaktinformationen schnell verfügbar. Zusätzlich bietet PRM-Software meistens die Chance, interne Notizen zu hinterlegen, um wichtige Fakten zu Gesprächen oder individuellen Vereinbarungen festzuhalten. Auch Aufgaben und anstehende Termine lassen sich direkt innerhalb der Plattform planen. Unternehmen haben somit eine umfassende Übersicht. Jeder Mitarbeiter kann schnell auf geschäftswichtige Informationen zugreifen. Zum weiteren Management stehen Filteroptionen zur Verfügung, mit denen sich Partner nach Kriterien wie Umsatz, Region, Branche oder bisherigen Aktivitäten kategorisieren lassen. Eine transparente Vertriebspipeline gibt zudem Aufschluss über den aktuellen Status von Kooperationen.
  • Partnerportale: Gut ausgestattete PRM-Systeme ermöglichen die Organisation von geschützten Bereichen, in denen Partner Zugriff auf Ressourcen wie Schulungen und relevante Daten erhalten. Auch Marketingmaterialien, Produktinfos und Dokumentationen können hier bereitgestellt werden.
  • Lead- und Deal-Management: Viele PRM-Softwares bieten automatisierte Lead-Zuweisung und Deal-Registrierung. Damit können Konkurrenzsituationen unter Partnern minimiert und die Vertriebseffizienz verbessert werden.
  • Performance-Tracking: Dashboards bzw. entsprechende Analyse-Tools ermöglichen eine transparente Bewertung der Partnerleistung und anschließend gezielte Optimierungen.
  • Kollaborationsfunktionen: Gemeinsame Arbeitsbereiche für Partner und interne Teams fördern einen reibungslosen Informationsaustausch, die Abstimmung von Strategien und ähnliche Aktivitäten.

Business to Partner Gateway: Unser Fazit

Ein starkes Partnernetzwerk kann ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein. Ohne professionelles Relationship Management lassen sich die Potenziale jedoch kaum ausschöpfen. Unternehmen, die auf eine durchdachte Strategie und passende PRM-Software setzen, profitieren von effizienteren Prozessen, langfristigen, erfolgreichen Geschäftsbeziehungen und letztlich höheren Umsätzen mit vergrößertem Wachstumspotenzial.