Flucht- und Rettungsplan: Darauf müssen Unternehmen achten

von Redaktion
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Sicherheit ist im Unternehmensumfeld kein Zufall. Sei es ein Bürogebäude, eine Produktionshalle oder ein öffentliches Verwaltungsgebäude: Ein klar strukturierter Flucht- und Rettungsplan kann im Ernstfall Leben retten. Doch viele Unternehmen unterschätzen, wie komplex die Anforderungen an solche Pläne tatsächlich sind. Wer sich mit der Erstellung, Aktualisierung oder Prüfung befasst, sollte die geltenden Normen und gesetzlichen Vorgaben genau kennen.

Normgerechte Flucht- und Rettungspläne

Ein professionell erstellter Flucht- und Rettungsplan ist ein zentraler Bestandteil des betrieblichen Sicherheitskonzepts. Flucht- und Rettungspläne – normgerecht nach DIN ISO 23602 – stellen sicher, dass Mitarbeitende, Besucher und Einsatzkräfte im Notfall schnell und sicher handeln können.  Die Norm DIN ISO 23602 legt die Anforderungen an Gestaltung, Inhalt und Darstellung solcher Pläne fest. Dazu gehören klare Piktogramme, eindeutige Fluchtwege, der Standort von Feuerlöschern, Erste-Hilfe-Einrichtungen und Notausgänge. Wichtig ist, dass die Pläne übersichtlich, farblich verständlich und sichtbar an zentralen Stellen angebracht sind – etwa in Fluren, Aufenthaltsräumen oder Produktionsbereichen.

Rechtliche Anforderungen und Verantwortung im Unternehmen

Die Erstellung und der Aushang eines Flucht- und Rettungsplans sind keine freiwilligen Maßnahmen, sondern eine gesetzliche Verpflichtung. Grundlage bilden unter anderem die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) und die Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR A1.3 und A2.3). Sie schreiben vor, dass Arbeitgeber für eine angemessene Sicherheitskennzeichnung sowie für aktuelle Rettungswege sorgen müssen. Verantwortlich für die Umsetzung ist die Unternehmensleitung. Sie muss sicherstellen, dass der Plan regelmäßig überprüft, aktualisiert und an bauliche Veränderungen angepasst wird. Auch die Einbindung von Fachkräften für Arbeitssicherheit und Brandschutzbeauftragten ist entscheidend, um die rechtlichen Anforderungen zu erfüllen.

Gestaltung, Platzierung und Verständlichkeit

Ein guter Flucht- und Rettungsplan lebt von seiner Klarheit. Die besten Pläne nützen wenig, wenn sie zu komplex oder schlecht lesbar sind. Deshalb sollte bei der Gestaltung auf eine einheitliche Symbolik, klare Linien und kontrastreiche Farben geachtet werden. Die Verwendung der standardisierten Sicherheitszeichen nach ISO 7010 ist Pflicht – nur so wird sichergestellt, dass die Pläne international verständlich sind. Auch die Platzierung ist entscheidend: Die Pläne müssen dort hängen, wo sich Personen häufig aufhalten, und jederzeit gut zugänglich sein. Große Unternehmen mit mehreren Gebäuden oder Etagen benötigen eine abgestimmte, übersichtliche Struktur mit Lageplänen auf jeder Ebene.

Schulung und Kommunikation – Sicherheit beginnt beim Menschen

Selbst der beste Plan entfaltet seine Wirkung nur, wenn alle ihn kennen. Daher sollten Unternehmen ihre Mitarbeitenden regelmäßig über Flucht- und Rettungswege informieren – etwa im Rahmen von Sicherheitsunterweisungen, Brandschutzübungen oder digitalen Schulungen. Auch Besucher und externe Dienstleister sollten auf relevante Sicherheitsinformationen hingewiesen werden. Transparenz schafft Vertrauen und minimiert Risiken.

Fazit: Durchdachte Planung für maximale Sicherheit

Ein Flucht- und Rettungsplan ist Teil einer aktiven Sicherheitskultur. Wer auf normgerechte Umsetzung nach DIN ISO 23602, regelmäßige Aktualisierung und klare Kommunikation setzt, schützt Mitarbeitende und stärkt das Verantwortungsbewusstsein im Unternehmen. So entsteht eine Sicherheitsstruktur, die im Ernstfall wirklich funktioniert.

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