Lastschrift wird nicht abgebucht trotz Deckung: Was ist der Grund?
Mit einem SEPA-Lastschriftverfahren erfolgt die gesamte Kommunikation direkt zwischen Zahlungsempfänger und Bank. Der fällige Betrag wird direkt vom Konto abgebucht, ohne dass der Bankkunde bei jeder Transaktion extra seine Zustimmung geben muss. Stattdessen erteilt der Kunde dem Zahlungsempfänger im Vorfeld einmalig die Erlaubnis, Beträge von seinem Konto abzubuchen.
In einigen Fällen erfolgt die Abbuchung entgegen dem Willen des Kunden nicht. Woran das liegen kann und welche Möglichkeiten der Kunde dann hat, erläutert dieser Artikel.
Mögliche Ursachen für eine nicht abgebuchte Lastschrift trotz Deckung
Wenn die Abbuchung scheitert, kann das verschiedene Gründe haben. Der häufigste ist, dass das Konto nicht ausreichend gedeckt ist, das Guthaben also niedriger ist als der Abbuchungsbetrag. Welche weiteren Ursachen es geben kann, wird im Folgenden erklärt:
- Technische Probleme: In seltenen Fällen können technische Störungen eine Lastschrift verhindern. Dazu zählen zum Beispiel Serverausfälle oder Wartungsarbeiten bei der Bank oder dem Zahlungsempfänger. Diese Art von Problemen wird meist automatisch behoben und die Lastschrift nachträglich verarbeitet, sodass von der Seite des Kunden nichts weiter getan werden muss.
- Fehlendes oder ungültiges SEPA-Lastschriftmandat: Damit ein Zahlungsempfänger eine Lastschrift einziehen darf, benötigt er ein gültiges SEPA-Lastschriftmandat. Ohne eine rechtmäßige Erlaubnis darf die Bank keine Abbuchung vornehmen. Lastschriftmandate laufen bei Nichtnutzung nach 36 Monaten ab. Es kann auch passieren, dass eine Transaktion als wiederkehrend gekennzeichnet ist, es aber nie eine erste Transaktion gab.
- Falsche oder veraltete Kontodaten: Eine Abbuchung schlägt fehl, wenn die Kontodaten nicht richtig hinterlegt oder veraltet sind. Ändert sich eine IBAN oder BIC, ist die Lastschrift nicht länger durchführbar.
- Der Zahlungsempfänger hat die Lastschrift nicht eingereicht: Nicht immer liegt das Problem bei der Bank oder beim Kunden. In manchen Fällen versäumt es der Zahlungsempfänger, die Lastschrift rechtzeitig oder korrekt zur Abbuchung einzureichen.
- Sperre für Lastschriften: Es gibt die Option, als Kunde bewusst eine Sperre für Lastschriften einzurichten, um ungewollte Abbuchungen zu unterbinden. Nach dem Durchführen einer solchen Sperre ist es dem Empfänger nicht mehr möglich, eine Abbuchung vorzunehmen. Eine blockierte Lastschrift kann in der Regel in Rücksprache mit der Bank wieder aufgehoben werden.
- Verdacht auf betrügerische Transaktionen: Banken setzen Sicherheitsmaßnahmen in Gang, wenn sie Transaktionen für ungewöhnlich und somit für verdächtig halten. Wird eine Lastschrift von der Bank als verdächtig eingestuft, kann sie zurückgewiesen werden. Typische Gründe dafür sind, dass der Zahlungsempfänger im System der Bank als risikobehaftet gilt oder ein Lastschriftbetrag deutlich höher ausfällt als üblich.

Was passiert bei einer nicht eingelösten Lastschrift?
Wenn eine Lastschrift nicht eingelöst wird, erhält der Zahlungsempfänger eine Fehlermeldung von der Bank. Der Kunde bekommt beispielsweise einen Anruf oder einen Brief mit dem vorliegenden Problem und weiteren Informationen.
Falls die Lastschrift aufgrund fehlerhafter Daten nicht ausgeführt wurde, kann der Kunde diese anschließend korrigieren. Oft kommt es im Rahmen einer vergeblichen Lastschrift, die der Bankkunde verschuldet, zu zusätzlichen Gebühren seitens der Bank. Auch der Dienstleister oder Händler erhebt nicht selten Mahngebühren, wenn nach einer vergeblichen Abbuchung keine schnelle Handlung erfolgt ist. Außerdem läuft die Lastschrift häufig ab, sobald eine Abbuchung nicht erfolgreich gewesen ist.
Was tun bei Problemen?
Bemerkt der Kunde, dass eine Lastschrift nicht abgebucht wurde, hat er mehrere Möglichkeiten. Er sollte zunächst in seine Kontoauszüge schauen und überprüfen, ob andere Transaktionen normal durchgeführt worden sind oder ob es eine Fehlermeldung zur Lastschrift gibt. Falls keine ersichtliche Ursache vorliegt, kann die Bank Auskunft darüber geben, ob es technische Probleme oder Sicherheitsprüfungen gab. Es kann auch sinnvoll sein, beim Zahlungsempfänger nachzufragen, ob die Lastschrift eingereicht wurde oder ob es zu Unstimmigkeiten gekommen ist. Sind alle Probleme geklärt und aus dem Weg geräumt, kann der Kunde das Mandat auf Wunsch erneut erteilen.
Rücklastschriften verhindern
Probleme mit Lastschriften können nervenaufreibend, teuer und zeitaufwändig sein. Hier sind einige Maßnahmen zur Vermeidung von Rücklastschriften und zusätzlichen Kosten:
- Sicherstellen gültiger SEPA-Lastschriften bei der Erteilung.
- regelmäßiges Überprüfen und Aktualisieren der Kontodaten für die erfolgten Lastschriftenmandate.
- Überprüfen der Banklimitierungen oder Sperren
- rechtzeitiges Mitteilen der neuen Daten bei Änderungen der Bankverbindung
- Sicherstellen, dass das Konto immer ausreichend gedeckt ist (das Einrichten eines Dispositionskredites kann hier sinnvoll sein)